Das Ergebnis des heutigen Tages. Zumindest die Hälfte davon.
Da ist die andere Hälfte.

Sodele… nach einigen Monaten habe ich dann mal meine Tischkreissäge ausgepackt. Die erste Inbetriebnahme hat mir den Schweiß auf die Stirn getrieben. Vor dem Teil hab ich echt Angst. Vor allem, weil ich 1,40m lange Dachlatten mit einer 45° Gehrung versehen muss. Als Andruckvorrichtung hab ich mir dann aus Siebdruck und ein bissel Metallzeugs und den geklauten Skateboard-Kugellagern des Nachbarkindes was Hübsches gebastelt.

Das Ergebnis ist eine 45°-Gehrung an einer Dachlatte.

Worum geht’s hier eigentlich?
Zum Befestigen von Werkzeug und Zeug im Allgemeinen gibt es viele Anbring-Vorrichtungen:
1. An die Wand nageln/schrauben
2. Holzwand an die Wand nageln/schrauben und dann daran was nageln/schrauben
3. Eine Lochwand an die Wand nageln/schrauben und dann da was einstecken
4. Oder “French Cleat”… die hässliche eierlegende Wollmilchsau

Der Punkt ist bei French Cleat, dass man Leisten mit Gehrung an die Wand nagelt/schraubt und dann Vorrichtungen erstellt, die ebenfalls eine Gehrung an der Halterung aufweisen. Diese Halterung muss dann nicht mehr genagelt/geschraubt werden, sondern wird einfach nur eingehängt und kann jederzeit verschoben werden. Um einen Zentimeter oder wo ganz anders hin. Das ist sehr flexibel und sehr toll. Sieht irgendwie total kacke aus und die Menschen lieben oder hassen es. Die Menschen, die es lieben, werden von den Menschen, die es hassen, aufs bodenloseste beleidigt und die Menschen, die es hassen, haben viel bessere Ideen, von der ich eine schlimmer finde, als die andere. Total verblödete Idioten halt…

Normalerweise nagelt/schraubt man nun ein paar Dachlatten längs an die Wand und macht sich dann sogenannte Keilleisten aus Multiplex oder Siebdruck waagerecht an die Latten dran (meist geschraubt, seltener genagelt).
Da ein Eigenheim am See inkl. Rottweilerzuchtgelände mittlerweile günstiger zu haben ist, als eine Siebdruckplatte, habe ich mir gedacht, ich versuche das mit Dachlatten.
Alle Menschen raten absolut davor ab, sowas mit Dachlatten zu versuchen. Einen Spinner hab ich auf YouTube allerdings gefunden, der die Dachlatten ebenfalls aus Kostengründen allen anderen Methoden vorzieht, und das war mir Bestätigung genug, das auch zu versuchen.

Ich spoiler mal: Es war nicht die perfekte, aber eine gute und richtige Entscheidung.

Den Kreuzlinienlaser habe ich nur eingeschaltet, weil ich einen besitze. Nützlich war er kein bisschen. Ich hab ihn aber eingeschaltet gelassen, weil er so hübsch ist.

So sieht eine French Cleat Leiste aus, die erfolgreich an der Tischkreissäge gegehrt wurde. Ein ganz kleines bisschen mehr Auflagefläche wäre gut gewesen. So 5-10mm mehr. Aber ich will keine Maschinen dranhängen, also sollte das reichen.

Die Kanten sind scharf wie stumpfe Rasiermesser, also schnell nochmal mit dem Handhobel drüber.

Dann mit Maßband und Wasserwaage ausrichten.

Ich hatte mir extra eine total tolle Vorrichtung gebaut, mit der ich die Abstände perfekt und wiederholgenau zwischen die Leisten packen konnte. Die Vorrichtung hat aber kein bisschen funktioniert, daher Maßband und Wasserwaage.

Und schon war die Wand fertig. Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.

Zum Testen mal schnell ein Stück MDF genommen, eine Schraube reingedreht und die “Gegen”-Cleat hintendran geschraubt.

So sieht das Gegenstück dann aus.

Die Makita-Führungsschienen an die Schraube gehängt und ZACK… ein Traum wird wahr…

Das Gleiche mit dem Sortimentskasten gemacht… d.h. eine Cleat-Gegenleiste an den Kasten genagelt/geschraubt und eingehängt.

So sieht das dann von Nahem aus.

Jetzt muss ich Millionen Halterungen basteln für alles, was an die French Cleat Wand soll.

Ein Holzbrett mit Nägeln/Schrauben hätte es auch getan. Aber so finde ich das praktischer.

Ich weiß nun, dass das mit den Dachlatten und meiner TKS (Tischkreissäge) geht.

Dann kann ich mich bald an die French Cleat Wand #1 machen, meine Hauptwand. Da sind die Leisten nicht 1,40m breit, sondern 2,20m. Au weia… aber mit meiner Andruckvorrichtung bekomme ich das bestimmt auch hin.

Ich bin nur glücklich, dass ich meinen Osterurlaub wie geplant dazu nutzen konnte, die zweite Arbeitsplatte UND die 2. French Cleat Wand fertigzumachen.

Bis demnächst in diesem Theater…


One Interaction on “Französische Querleiste

  1. Sehr cool, Angel! Sieht richtig genial aus, passt perfekt in eine Holzwerkstatt und ist prima variabel. Außerdem hattest du nun eine super Gelegenheit, die Kreissäge auszuprobieren und klasse finde ich, dass du IN der Werkstatt die Einrichtung FÜR die Werkstatt basteln kannst. Das macht doch sicher gleich doppelt Spaß und Laune und du hast am Ende immer das schöne Ergebnis vor Augen. Topp! Viel besser als Siebdruckplatte. (Und Holzbrett mit Nägeln? Nee, nee, nee, das wäre unter deinem Niveau gewesen. Das ist was für ne Schrauberwerkstatt, nicht für deine edle Holzwerkstatt!) Und vor allem kannst du nun ganz kreativ viele Halterungen für alles mögliche an Werkzeug, Maschinen und Zubehör bauen und die Anordnung jederzeit verändern. Bin gespannt, wie das irgendwann gefüllt aussieht. Viel Spaß bei der Fortsetzung und dem weiteren Ausbau der Werkstatt. Lass uns wieder teilhaben.

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