Ja, mach Du ma’…

Seit einiger Zeit entdecke ich Stück für Stück meine Liebe zum Holz… undsoweiterundsofortdenkteuchdieüblicheeinleitung.

Eigentlich wollte ich mir eine eigene kleine CNC-Fräse bauen und hatte mir vorgenommen, als Meisterstück damit mal eine eigene E-Gitarre zu bauen. Bei der Fräse handelt es sich um eine MPCNC. Erstellt mit frei zugänglichen Bauplänen, einigen Rohren, ein bisschen Elektronik und vielen selbst gedruckten 3D-Teilen.
Das Material ist da, die 3D-Teile gedruckt, alles ist also fertig für den Zusammenbau. Das einzige, was fehlt ist… Platz.
Keine Ahnung, wo ich das gute Stück aufbauen soll. Unser Keller muss noch grundsaniert werden. Über 120 Jahre alt, Gewölbe, ganzjährig ein gutes Klima für den Reisanbau, Luftfeuchtigkeit > 90%.

Aber irgendwie wird der Wunsch/Zwang, eine eigene Gitarre zu bauen, immer größer. Größer als der, endlich meine CNC irgendwo zusammenzumöbeln.

Lange Rede, kurzer Sinn… ich habe angefangen. Ich mache kleine Schritte, wahrscheinlich dauert die erste Gitarre Jahre. Aber mich jagt ja keiner. Es soll mich beruhigen und mir Spaß machen. Kein Zwang, keine Hetze. Einfach ein Stück Holz nehmen und alles wegraspeln, was nicht nach einer Gitarre aussieht.

So werde ich hier immer mal wieder ein paar Fotos (vielleicht auch irgendwann Videos) posten. Sobald ich Zeit und Lust dazu habe, weiterzumachen.

Ich habe das mal einem Kumpel erzählt und der meinte: “Was? Du willst alles selbst machen? Aber die Templates würde ich mir kaufen. Die kannste doch nicht selbst machen, wäre doch total albern und schwierig. Gibt’s doch an jeder Ecke zu kaufen.”
Jo, da hat er Recht. An jeder Ecke… genau, wie es an jeder Ecke Gitarren zu kaufen gibt. Also müsste ich doch dumm sein, mir nicht einfach eine Gitarre zu kaufen, die schon fertig ist, anstatt mir eine zu bauen.
Aber… gekaufte hab ich ja schon. Nur ‘ne gebaute noch nicht. Und wer auf der Welt hat schon eine VON MIR gebaute Gitarre? Eben… Nicht mal Mark Knopfler oder David Gilmour oder Ramin Djawadi.

Also Kumpel, die Templates mach ich auch selbst. Wirst schon sehen.

Es wird übrigens – weil es so einfach ist für einen, der nicht mal richtig 2 Holzstücke verleimen kann – ein Schredderpaddel in Form und Funktion einer Tele. Vor allem aber auch, weil ich eine brauche und mir noch nie eine gekauft habe.

Und irgendwann wird der Tag kommen, an dem ich meinem Kumpel nicht sagen werde: “Also, die Templates waren noch das einfachste am Bau der Gitarre.”
Sondern ich werde sagen: “Aaaaalta, hätte ich mal auf Dich gehört und hätte mir nur die Templates gekauft. Der Rest war leicht wie Panik auslösen in der Damenumkleide.”

Also… ich mach dann ma’…


3 Interactions on “Die erste eigene Gitarre

  1. Moin Thorsten,
    nachdem mir “Möwe” immer mal wieder von Deinen Taten berichtet hat, habe ich mir das ganze gerade mal selbst angeschaut. Fein gearbeitet und fein dokumentiert!
    Für “die nächste” hätte ich einen Vorschlag: Die Templates mit dem 3D-Drucker machen, natürlich in Einzelteilen, die auf den Drucktisch passen. Einzelteile randüberstehend auf eine Trägerplatte kleben/schrauben.

    1. Wo bleibt denn da der Spaß? 🙂

      Für einzelne Kleinfräsungen wie Pickupausschnitte oder Control Cavity habe ich da aber auch schon drüber nachgedacht.

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